„Können Sie mir den Stempel auf der Eierschale erklären?“, „Wissen Sie, welche unvorstellbaren Qualen bestimmte Rassehunde oder Rassekatzen aushalten müssen?“ oder „Haben Sie schon einmal etwas von Animal Hoarding gehört?“ Mit diesen und ganz vielen anderen Fragen konfrontierten die Tierheim- und Pensionstierpfleger im dritten Ausbildungsjahr der Bertha-von-Suttner-Schule am 11. Dezember Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer des gesamten Beruflichen Bildungszentrums, die in den Pausen die Infostände in der Pausenhalle besuchten.

Gerade in den Tagen vor Weihnachten, in der sich der ein oder andere vielleicht überlegt, ein Tier zu verschenken, kommen die Informationen aus der Hand von Auszubildenden, die tagtäglich mit dem Leid von Tieren konfrontiert sind, gerade zum richtigen Zeitpunkt. Im Rahmen des Lernfeldes „Öffentlichkeitsarbeit“ machten die angehenden Tierpfleger darauf aufmerksam, dass ihre Arbeit weitaus mehr umfasst als nur das Saubermachen von Käfigen und die Vermittlung von Tieren.

So konnte man sich z.B. über die artgerechte Haltung von Kleintieren informieren und vielstimmig wurde betont, dass man Tiere bitte nicht im Zoofachhandel, sondern aus dem teils übervollen Tierheimen zu sich nehmen sollte. Auch auf das Leiden der so genannten „Wühltischwelpen“ wurde hingewiesen. Hierbei werden Welpen sehr früh von der Mutter getrennt und zu Billigpreisen regelrecht verramscht. Oftmals haben sie kein soziales Verhalten gelernt, sind krank und verwahrlost. Nach ein paar Monaten bevölkern sie dann die Tierheime, weil die Hundehalter mit ihnen überfordert sind. Solche Tiere haben dann oftmals auch eine längere Verweildauer in einem Tierheim, weil sie schwerer zu vermitteln sind und eigentlich einen erfahrenen Hundehalter benötigen.

Neben weiteren Ständen, die über die Haltung und den Wesenstest der so genannten Kampfhunde oder die richtige Fütterung von Kleintieren informierten, gab es auch eine Schülergruppe, die auf das eher unbekannte Thema Sodomie, also den sexuellen Missbrauch an Tieren, hinwiesen. Anhand von schockierenden Fotos und einigen Broschüren wurde verdeutlicht, welches  Leid Tiere erdulden müssen und mit welchen Tierschicksalen Mitarbeiter in Tierheimen und Tierpensionen konfrontiert sind. Die Schüler sammelten eifrig Unterschriften, um eine gesetzliche Änderung zu fordern, die eine Bestrafung der Täter ermöglicht. Es bleibt zu hoffen, dass durch das tolle Engagement der zukünftigen Tierpfleger bei den Besuchern die Aufmerksamkeit für bestimmte Themen geweckt und geschärft wurde.

Text: Anja Hoffmann