(von Ingrid Lausund)
Was kostet die Welt? Was kostet das Leben? „Ähm, Entschuldigung, was kostet der Joghurt?“ In einer Welt, in der man alles mit allem bezahlen kann, in der Würde nur ein Konjunktiv ist, in der Erbsen echt sind und Lächeln gefälscht – wahrscheinlich kosten sie einen den Kopf!
Vierzehn Menschen begegnen in Ingrid Lausunds Supermarkt des Lebens den grenzenlosen Möglichkeiten ihrer individuellen Lebensgestaltung und begegnen hierin sich selbst; jeder mit seiner eigenen Geschichte. Diese Konfrontationen führen sie zur Suche nach ihrem Platz in der Welt, verlangen originelle Lösungen und bringen sie an ihre Grenzen, bis alles nur noch ein verzweifeltes Chaos ist. Denn wenn die Welt ein Supermarkt ist, das Leben sich nur um einen selbst dreht, und der Joghurt das einzig Wirkliche ist, dann wird es Zeit durchzudrehen!
Die Theater-AG der Bertha-von-Suttner-Schule schließt sich in diesem Jahr mit der Albert-Einstein-Schule zusammen und begibt sich mit Hysterikon auf das Terrain des modernen Theaters: Den Zuschauer erwartet keine klassische Handlung mit Einleitung, Höhepunkt, Wendung und Schluss, sondern eine intensive Darstellung von Figuren, die nur auf den ersten Blick skurril und schräg wirken. Denn Ingrid Lausunds Figuren sprechen mit einer authentischen Sprache und offenbaren teilweise erschreckend gut nachvollziehbare Probleme, Sehnsüchte, Unsicherheiten und nur allzu menschliche Lösungsversuche –
Die Frau an der Kasse, die keinen mehr vorlässt; das schwarze Mädchen, das auf einmal den Impuls hat, ihr Leben zu ändern; der junge Mann, der das Mädchen fast gefragt hätte; die Frau, die noch genug Schlaftabletten hat – sie sind die Antihelden des Alltags.
Hysterikon beleuchtet sie und ihre inneren Konflikte schlaglichtartig, setzt die Figuren in eine Welt des Supermarkts, in dem alles käuflich und jeder zu verkaufen ist: Lausunds Metapher für Konsum- und Multioptionsgesellschaft. Die fremd-vertrauten Figuren lassen dem Zuschauer Raum für Identifikation und Abgrenzung. Durch den Abend führt der Kassierer als Conférencier und rechnet mit den einzelnen Figuren ab. Sehen Sie selbst, ob Sie am Ende des Abends noch Rechnungen offen haben.
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Wir spielen im Theaterkeller der Bertha jeweils um 19:00 Uhr
(Einlass: 18:30 Uhr) am:
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Dienstag, den 12. Mai 2015 (Premiere)
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Freitag, den 15. Mai 2015
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Dienstag, den 19. Mai 2015
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Mittwoch, den 20. Mai 2015
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Außerdem sind wir bei der Karlsruher Schultheaterwoche
im Sandkorn-Theater am:
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Mittwoch, den 13. Mai 2015 um 17:00 Uhr
http://www.sandkorn-theater.de/projekte/schultheaterwoche